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  Magie und Mythen auf den Bahamas

Dass die Inseln der Bahamas durch ihre Vielfalt zu Land und zu Wasser, das in allen Blau- und Grüntönen schillernde Meer sowie die unbeschwerte Lebensart der Bewohner faszinieren, ist allgemein bekannt. Doch wer erwartet hier schon unerklärliche Phänomene und okkulte Rituale? Aber es gibt sie: die geheimnisvollen archäologischen Ruinen, die unentdeckten Schätze und magischen Bräuche.

Einige Wissenschaftler vermuten die sagenumwobene Stadt Atlantis bei Bimini, der nordwestlichsten Inselgruppe der Bahamas, nur wenige Seemellen von der Küste Floridas entfernt. Anfang 1968 entdeckten Archäologen gewaltige übernatürliche Steinformationen auf dem Meeresgrund und interpretierten diese als Teil eines Straßensystems des legendären Reiches. Diese Formationen würden auf die Zeit von ca. 10.000 v.Chr. zurückgehen.

Ebenfalls auf Bimini wurden auf der Nordinsel riesige Sanddünen in Form eines Haifisches, einer Katze und eines Seepferdchens gesichtet. Sie sind allerdings so groß, dass sie nur von der Luft aus zu erkennen sind. Das Geheimnis liegt darin, dass diese Erhebungen bereits auf alten Karten der Ureinwohner verzeichnet waren. Die Indianer verfügten jedoch über keinerlei Fluggerät und konnten somit diese Hügel tatsächlich nie sehen. Der Ursprung dieser Sandgebilde bleibt nach wie vor ein Rätsel.

Auf Cat Island, eine der südlich gelegenen Bahamas-Inseln, wird heute noch im verborgenen Obeah praktiziert. Dieser animistische Kult geht auf afrikanische Ursprünge zurück und stellt sozusagen das Gegenstück zum Voodoo auf Haiti dar. Die Obeah-Anhänger glauben an eine Geisterwelt, mit der sie durch entsprechende Rituale in Verbindung treten. Besuchern von Cat Island fallen sofort die zahlreichen bunten Flaschen in den Bäumen auf, die die Häuser und deren Bewohner vor den bösen Geistern behüten sollen.

Die größte Insel der Bahamas, Andros, gilt als Heimat der Chick Charnies, koboldartige Wesen mit einem roten Auge, drei Fingern und drei Zehen. Sie wohnen auf Pinienbäumen, treiben viel Unfug, aber verscheuchen auch die bösen Geister und schützen die Guten vor den Bösen. Der Legende nach sollen Besucher die Insel mit Blumen und hellen Stoffstücken erkunden, die sie dann den Chick Charnies überlassen. Die kleinen Kobolde bringen ihren Spendern dann anderweitig Glück. Ebenfalls vor Andros treiben die Luscas ihr Unwesen: tintenfischähnliche Geschöpfe, die in den dunklen und mysteriösen Unterwasserhöhlen, den Blue Holes, zu Hause sind. Diese bösen und gefährlichen Geister schicken die Menschen mit ihren kleinen Booten in den Tod, wenn immer diese versuchen, in ihr Reich einzudringen.

Auf der südlichsten Insel des Archipels, auf Inagua, vermuten die Einheimischen einen großen Goldschatz, und zwar in der Nähe des einstigen Sommerpalastes, den der haitianische Tyrann Henri Christophe um 1800 bauen ließ. Durch die geographische Nähe zu Haiti diente diese Residenz auch als Fluchtburg, weshalb dort entsprechende Goldvorräte gelagert sein sollen.

Schon seit vielen Jahren fühlen sich Höhlentaucher, Geologen und Wissenschaftler von den Blue Holes auf Grand Bahama in den Bann gezogen. Die Inseln der Bahamas waren einst durch ein riesiges Unterwassergebirge miteinander verbunden. Durch die Eiszeit bildeten sich Gletscher, die Wasserstände fielen, und das Land begann an die Oberfläche des Wassers zu treten. Als die Gletscher schmolzen, formierten sich in der "schwammähnlichen" Oberfläche Löcher und ein verschlungenes Labyrinth unterirdischer Höhlen. Viele dieser geheimnisvollen Höhlen unter Wasser und unter der Erde wurden noch nicht erforscht, und die Tiefen zahlreicher Blue Holes sind nach wie vor ungelöste Rätsel.

Fotos: BTO
Quelle: Bahamas Tourist Office / pairola-media

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