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Alles über Reisen : Frankreich : Paris : Reisemagazin
Wer in Paris ist sollte sich die Zeit nehmen, eines der berühmtesten Schlossanlagen der Welt zu besuchen. Im Sommerhalbjahr an einem sonnigen Sonntag kann man im ersten Augenblick von den Menschenmassen und den langen Schlangen vor den Kassen ein wenig erschreckt werden. Wir stürzen uns trotzdem in das sich im Park schnell entwirrende Gewühl. Die Hinfahrt gestaltet sich absolut problemlos, kein Stau und gute Ausschilderung. Und auch Parkplätze sind selbst vor dem Schloss in ausreichendem Maße vorhanden. Der erste Eindruck des Schlosses ist immer wieder grandios. Die 570 Meter lange Fassade mit 375 Fenstern zeigt einfach Wirkung. Staunend und schlendernd flanieren wir an den Schlangen vorbei zur Gartenanlage. Wir überlegen eine Kutschfahrt oder eine Besichtigungstour mit einer elektrischen Bahn zu unternehmen, entscheiden uns aber doch den Park zu Fuß zu entdecken. Ohne Wartezeit an den Kassenhäuschen kommen wir dann auf das Gelände und schlenderten erst einmal etwas von der Mittelachse des Gartens weg - sofort meinen wir den Garten/Park fast für uns alleine zu haben. Wir kommen an kultivierten, aber auch halbwilden Parkabschnitten vorbei, studieren die Speisekarten der Gartenrestaurants und Bistros und bewundern die Statuen und Brunnen. Der Mittelpunkt der Gartenanlage ist der großen Kanal, der 60 Meter breit und gut eineinhalb Kilometer lang ist. Rudernde Pärchen, Familien die picknicken oder spazieren gehen, es herrscht im Sommer eine ansteckend friedliche Stimmung. Zwanzig Minuten entfernt befinden sich die beiden ehemaligen Privatschlösser Grand Trianon und Petit Trianon. Im letzteren wohnte oft die Königin Marie Antoinette, die Gemahlin Ludwigs XVI. Auf dem Rückweg zum Schloss kommt man noch Apollo-Brunnen vorbei. In seiner Mitte befindet sich der Sonnenwagen. Ursprünglich war hier ein bescheidenes Jagdhaus. Dort erholte sich Ludwigs Vater, Ludwig XIII., von den Anstrengungen des Hoflebens. Ludwig XIV begann nachdem er seinen Vater beerbt hatte, ein Denkmal für sich zu bauen. 1661 wurde mit den Arbeiten begonnen. 50 Jahre lang beaufsichtigte er die Arbeiten für das Schloss und die Gärten. Allerdings war das Gelände ein Alptraum für jeden Baumeister. Die Fundamente des Schlosses sanken immer wieder in den Untergrund. Bei der Gartenanlage wurden die Arbeiten durch die Sümpfe stark behindert, aber und auch die Versorgung der Kanäle, Brunnen und der Wasserspiele erwies sich als sehr schwierig. So manches geplante Bauvorhaben wurde, wegen technischer Probleme oder wegen zahlreicher Todesfälle nicht ausgeführt.
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