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  Bologna - La grassa, la dotta, la rossa

Italiener charakterisieren Bologna, die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna mit ihren 421 000 Einwohnern anhand von drei Beinamen. Nicht ohne Grund wird die berühmte Universitätsstadt im Süden der Poebene "la dotta" - die Gelehrte genannt. Auch auf dem kulinarischen Gebiet hat Bologna einiges mehr zu bieten als nur die weltbekannte Pastasauce und trägt daher den Beinamen "la grassa", die Fette. Sie liegt im Zentrum der anerkannten Feinschmeckerregion Emilia-Romagna und ist allein schon wegen ihres großen Angebotes an Kulinessen einen Besuch wert. Den Namen" La rossa" erhielt Bologna, da es bis 1999 von der politischen Linken regiert wurde und als die "rote Musterstadt" galt. Doch auch wegen des in der Sonne orangebraun- rötlich schimmernden Häusermeeres wird Bologna diesem farbigen Namen gerecht.

Die Universitätsstadt, dicht am Fuß des Apennins gelegen, ist für ihre über 900 Jahre alte "ALMA MATER- Università di Bologna" weltberühmt. Diese ist zusammen mit der Pariser Sorbonne die älteste Hochschule Europas und findet ihren Ursprung in der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie kennt keinen Vorläufer in der Antike, sondern entstand aus dem spontanen Zusammenschluss von Studenten und Lehrern. Wie ihr Name schon sagt, weist sie auf die überragende Rolle der Scholaren hin, die ihre Lehrer frei wählten und bezahlten. Die Sonderprivilegien, die die Scholaren in Bologna genossen, trugen möglicherweise zum hohen Ruhm der Stadt bei, deren Name um die Mitte des 12. Jahrhunderts zum Synonym für Rechtspflege in Europa geworden war.

Im 14. Jahrhundert führte die medizinische Fakultät als erste das Studium der Anatomie des menschlichen Körpers ein. Neben den zahlreichen Universitätsmuseen verschiedener Fakultäten erinnern Museen für anatomische und pathologische Anatomie an die Forschertätigkeiten von Wissenschaftlern und Dozenten und leisten einen unersätzlichen Beitrag für die Geschichte der Wissenschaften und der Universitätslehren. Heute zählt die altehrwürdige Hochschule rund 80 000 Studenten. Bei dem lebhaften Treiben und dem bunten Angebot von Pubs und Kulturzentren in Bolognas Innenstadt - übrigens eine der ersten autofreien Innenstädte - lässt sich hier ein angenehmes Studentenleben führen.

Die Stadt Bologna ist auch kulturell sehr vielseitig und ist dank ihres eindrucksvollen Erbes an Kunstwerken von den Etruskern bis zu den Römern zur Kulturhauptstadt Europas des Jahres 2000 ernannt worden. Im historischen Stadtzentrum findet man ein geschlossenes mittelalterliches Stadtbild mit vielen Sehenswürdigkeiten, wie Bogengänge, zahlreiche Kirchen und Paläste, reizvolle Plätze sowie Türme und sogar Reste der über 700 Jahre alten Stadtmauer.Von den über 100 Türmen, die im Mittelalter die Dächer der Stadt überragten sind heute gerademal die Überreste von 20 Türmen wieder zu finden. Eine besonders eindrucksvolle Sehenswürdigkeit sind die beiden Zwillingstürme aus dem 12. Jahrhundert. Der 48 Meter hohe Torre Garisenda und der 97 Meter hohe Torre Asinelli - beide mit einer beträchtlichen Schieflage - sind gemeinsam das Wahrzeichen der Stadt. Sie sind schon von weitem deutlich sichtbar und helfen, sich in dem Häuserlabyrinth der dichtbebauten Stadt nicht zu verirren.


Fotos: Regione Emilia Romagna
Quelle: pairola-media

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