Genua, die Hauptstadt der Region Ligurien liegt versteckt hinter hässlichen Vororten, die sich kilometerweit erstrecken. Doch wenn man sich von ihnen nicht abschrecken lässt, erwartet den Besucher ein vielseitiger Ort mit einer lebendigen Atmosphäre und einer einzigartigen Lage am Meer an den steil ansteigenden Hängen des Ligurischen Apennins. Genua wird von seinen Besuchern entweder geliebt oder gehasst, auf keinen Fall kann man dieser Stadt gegenüber gleichgültig bleiben. Der Hafen Genuas war schon immer für den Handelsverkehr mit den anderen Ländern des Mittelmeers offen und konnte sich auf diese Weise die fremden Gewohnheiten und Wörter aneignen. Diese Stadt der Händler und Bankiers gilt heute einstimmig als die englischste Italiens. Genua verläuft vertikal und im historischen Zentrum herrscht ein Gewirr von engen Straßen. Wenn man auf das kleine Stück blauen Himmel hinaufblickt, der zwischen den Dächern der hohen Häuser erscheint, bekommt man fast ein Schwindelgefühl. Hier stehen herrschaftliche Gebäude dicht neben bescheidenen kleinen Wohnhäusern, und von einem Fenster zum anderen ist der Abstand manchmal geringer als ein Meter. Genua, mit rund 680 000 Einwohnern ist im kulurellen Bereich sehr engagiert und unternimmt große Anstrengungen für ihre wichtigen Institutionen wie die Universität, die Oper, das Theater, die Musikhochschule und die Kunstakademie. Im Jahre 2004 durfte es sich mit dem Titel der europäischen Hauptstadt der Kultur schmücken. Unzählige künstlerische Zeugnisse der gotischen Jahrhunderte, der Renaissance und schließlich des Barocks: Kirchen und Paläste, Gemälde und Standbilder schmücken die Stadt und weisen uns den Weg in der Geschichtsschreibung. Nur wenige Schritte vom Alten Hafen entfernt befindet sich eine der größten Marienwallfahrtsstätten - die antike Piazza "delle Vigne". Zwischen den hochstrebenden Häuserfronten der mittelalterlichen Altstadt erheben sich plötzlich auf einem kleinen Platz die schönen reichgeschmückten und geräumigen Kirchen von Genua mit ihren strengen Fassaden mit den schwarz- weißen Marmorstreifen oder mit den überladenen Barockfassaden. An den zahlreichen Adelshäusern des alten Zentrums kann man heute noch die kühnen Architekturen, Reste herrlicher Wandmalereien an den Fassaden und die mächtigen Eingangsportale bewundern. In jeder Epoche schuf Genua eine neue Staße. Die Via Garibaldi, in der im 17. Jahrhundert viele große Familien ihren prächtigen Wohnsitz errichten ließen, ist für ihren besonderen städtebaulichen Charakter, die Anzahl der prächtigen Häuser, ihre Schönheit und den Reichtum in der Welt einzigartig. Die Via XX Settembre mit den modernen Arkaden ist eine elegante Einkaufsstraße und ein bedeutendes Geschäftszentrum. Der Corso Italia dagegen ist die große Meeresuferpromenade. Anlässlich der Kolumbus- Veranstaltung von 1992 wurde in Genua mit der Neugestaltung des Hafens ein neuer Attraktionspunkt geschaffen: Das größte und modernste Aquarium Europas, das heute zahlreiche Touristen aus aller Welt anlockt. Von hier aus hat der Besucher einen außergewöhnlichen Blick auf die Stadt, die sich vom Meer aus bis hin zu den Stadtvierteln im Osten und Westen ausbreitet. Als Heimat erfolgreicher Künstler zeichnet sich Genua abends durch ein breitgefächertes Unterhaltungsangebot aus. Dazu gehört auch die Oper, das Symphonieorchester, das Theater und das Varieté in hochmodernen Veranstaltungsräumen wie dem Carlo Felice- Theater, den beiden Bühnen des Teatro di Genova, dem Politeama Genovese, dem Tosse-Theater und dem Archivolto-Theater. In der Altstadt dagegen - mit ihren etwa 1,5 Quadratkilometern übrigens eine der größten in Europa - stößt man oft auf Initiativen, wo sich Kunst und Gastronomie ein Stelldichein geben. Dazu hört man Jazz und Kabaret sowie Musik in Insiderkneipen.
Fotos: A.P.T. Genua
Quelle: pairola-media
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