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Den Namen Pisa verbindet wohl jeder automatisch mit dem weltbekannten Wahrzeichen der Stadt, nämlich mit dem Torre Pendente, dem schiefen Turm von Pisa. Schon kurz nach Baubeginn 1173 begann sich dieser zur Seite zu neigen, da der sumpfige Boden für das Gebäude zu weich ist. Die Schieflage nutzte vor rund 400 Jahren Galileo Galilei für seine physikalischen Experimente. Trotz zahlreicher Versuche, die fortschreitende Neigung aufzuhalten ist der 56 Meter hohe Turm um circa vier Meter aus der vertikalen Achse verschoben. Wegen Einsturzgefahr wurde er 1990 für die Öffentlichkeit gesperrt. Nach über zehn Jahren aufwendiger Sanierung ist die Schieflage um 44 Zentimeter veringert wurde, damit wäre das Gebäude so sicher wie vor 250 Jahren. Seit dem 15. Dezember 2001 ist der Turm wieder für Besucher geöffnet. Aber nicht nur die Schieflage, sondern auch sein Standort machen den Turm zu einer Sehenswürdigkeit, die sich keiner entgehen lassen sollte. Er steht auf dem Domplatz Pisas und um ihn herum reihen sich weitere großartige Bauwerke, wíe der Dom, das Baptisterium und der ummauerte Friedhof Campo Santo. Den Arichtekten dieses Platzes ist es durch eine Neuinterpretation der Formen und Dekorationen der römischen Basilika gelungen, einen neuen Stil ins Leben zurufen. Es wurde auf Marmor als Baumaterial zurückgegriffen und architektonischen und ornamentalen Elementen verarbeitet. Dieser Stil wird heute als Pisaner Romantik bezeichnet. Der Domplatz war zwei Jahrhunderte lang (11. und 12. Jahrhundert) eine der größten Baustellen Europas. Hier arbeiteten Künstler, die im Laufe der Jahre Zeugnis über verschiedene kulturgeschichtliche Entwicklungen ablegten und neue ins Leben riefen. Der fünfschiffige Dom ist aufgrund seines Baustils für viele toskanische Kirchen richtungsweisend gewesen. 1063 wurde mit den Arbeiten begonnen. Der Dom war das erste Gotteshaus auf kreuzförmigen Grundriß mit Vierungskuppel, an welcher der Einfluß islamischer Stilrichtungen deutlich wird. Diese finden sich auch an den inneren Bogengängen oder den geometrischen Einlegearbeiten der Böden. Über den drei Toren erheben sich vier Zwerggalerien mit Arkadengängen. Das Innere ist bestimmt durch arabische sowie lombardische Einflüße.
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