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Alles über Reisen : Malta : Reisemagazin
In Rom sollte ihm wegen Aufwiegelei der Prozeß gemacht werden. Doch dann brachte Paulus den Maltesern den christlichen Glauben. Das Christentum ist seit nahezu 2000 Jahren auf Malta verankert. Es war kein Geringerer als der Apostel Paulus, der die christliche Botschaft schon im Jahre 60 n. Chr. nach Malta brachte. Der Evangelist Lukas berichtet in den Kapiteln 27 und 28 der Apostelgeschichte in allen Einzelheiten über dieses Ereignis. Als Gefangener der Römer sollte Paulus nach Rom gebracht werden, wo ihm ein Prozeß wegen Aufwiegelei gegen das römische Reich drohte. Aber das Schiff, das ihn nach Rom bringen sollte, strandete bei einem Herbststurm an der Küste Maltas, damals „Melite" genannt. Lukas berichtet, daß die Menschen auf Malta die Schiffbrüchigen nicht nur hilfsbereit und freundlich aufgenommen. sondern sie auch ohne Gegenleistung über den Winter hinweg mit Unterkunft und Nahrung versorgt hätten. Publius wurde der erste Bischof der Insel. Neben dem christlichen Glauben haben sicher auch die harten Lebensbedingungen auf der Insel schon frühzeitig das Gefühl der Solidarität und der Brüderlichkeit der Menschen Maltas geformt. Zahllos sind auf Malta die Symbole, mit denen die Menschen ihre Dankbarkeit für erwiesene Gnade und ihr Vertrauen in die Hilfe Gottes zum Ausdruck bringen. Größte Kreativität wurde bei der Errichtung von über 330 Kirchen und der Erschaffung ungezählter Kunstwerke aufgewendet wie die einmaligen Werke des Michelangelo Caravaggio in der St.-Johannes-Kathedrale in Valletta. Aber vielleicht noch beeindruckender als die prächtigen Kathedralen sind die vielen kleinen bäuerlichen Barockkapellen, die man überall auf der Insel findet. Abseits von der großen Kunst und Architektur und abseits der Besucherströme laden sie in ihrer Einsamkeit und Ruhe zu einem stillen Zwiegespräch mit sich selbst und mit Gott ein. Eine dieser Kapellen befindet sich an der Stelle, wo einst der Apostel Paulus den ersten Bewohner der Insel getauft haben soll; sie heißt „San Pawl Milqi": Sankt-Paul-Willkommenskapelle. Auch der weniger religiös eingestellte Besucher kann sich nur schwer dem Zauber der zur Meditation einladenden Stimmung auf der Insel entziehen. Die Vergänglichkeit menschlichen Strebens und menschlichen Seins wird dem Besucher nirgendwo eindringlicher bewußt als bei seinem Gang über die Mosaikgräber der gefeierten Großmeister, Bischöfe, Generäle und Admirale von einst in der St.-Johannes-Kathedrale in Valletta - mit der Erkenntnis, auch das eigene Leben besser zu begreifen.
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