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  Caceres entzückt Renaissance-Liebhaber

Auf den ersten Blick fällt es schwer zu glauben, dass diese ruhige Provinzhauptstadt bis ins 16. Jahrhundert Schauplatz turbulenter Geschichte und blutiger Kämpfe war. Heute verläuft der Alltag der 80 000 Einwohner Stadt in gemächlichen Bahnen. Cáceres ist eine freundliche Stadt, die sich auch bei ausländischen Besuchern immer größerer Beliebtheit erfreut. Seit die Stadt 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, sind ihre Starssen, Paläste und Plätze unablässig restauriert worden. Und so wandelt sich Cáceres von einem Geheimtipp für Liebhaber der spanischen Renaissance zu einer populären Touristenattraktion, ohne dabei jedoch überlaufen und hektisch zu sein.

Wie viele andere spanische Städte wurde auch Cáceres von den Römern ausgebaut und befestigt. Und auch hier sind die Spuren, die von den Mauren hinterlassen wurden deutlich in der Architektur wahrzunehmen. Doch hier endete die Geschichte der Kriege nicht mit der Wiedereroberung durch die Christen. Vielmehr begannen nun erst Streitigkeiten unter den christlichen Herrscherfamilien, die im 15. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichten. Es kam zum Kampf um die Thronfolge Kastiliens: Rivalinnen um die Krone waren Isabella und Beltraneja. Getragen wurde sie schließlich von der Ersten, die als Isabella die Katholische in die Geschichte einging. Einer der ersten Befehle der neuen Königin sollte das Stadtbild von Cáceres für immer verändern. Isabella befahl allen Häusern der Adligen, die gegen sie gekämpft hatten die Türme abzuschlagen. Lediglich zwei Paläste blieben unversehrt und so erlangte Cáceres den Beinamen, den es noch heute trägt: die enthauptete Stadt.

Man beginnt seinen Besuch am Besten an der Plaza Mayor, dem zentralen Punkt der Stadt, die von Säulengängen aus dem 16. Jahrhundert gesäumt wird. Im Osten liegen noch Teile der Stadtmauer, die unter der Almohaden Dynastie im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Aus der gleichen Zeit stammt der sogenannte Bujadoturm, um den sich die Legende der Enthauptung von 40 christlichen Rittern rankt, die hier den Tod gefunden haben sollen.

Von der Plaza Mayor aus gelangt man in die Zona Monumental, den Teil der Stadt in dem sich die meisten sehenswerten Baudenkmäler befinden. Man betritt sie durch den Arco de la Estrella - den Sternenbogen – der mit der Plaza Mayor über eine Treppe verbunden ist. Der erste größere Palast ist das Stammhaus der Toledo-Montezuma, in dem heute das historische Archiv der Provinz untergebracht ist. Durch die Calle de la Zapatería, der Schusterei-Strasse, geht es zur Plazuela de Santiago. An diesem schönen Platz befindet sich die Kirche gleichen Namens, in deren Inneren sich ein wunderschönes Hochaltarbild von Alonso de Berruguete befindet. Am gleichen Platz ist auch der Palacio de Godoy zu finden, dessen Erbauer – Francsico de Godoy, einst Pizarro bei der Eroberung Perus half.

Der Weg führt weiter, vorbei an der Stiftung für Kunsthandwerk, die sich in einem neu renovierten Palast befindet, zur Plaza Santa Maria. Hier ist die Kathedrale das dominierende Bauwerk. Man begann mit ihrer Errichtung im 12. Jahrhundert und erst im 16. Jahrhundert wurde der Bau vollendet.


Gegenüber der Kathedrale liegt der Bischofs-Palast, sowie der Palacio de Mayoralgo. Eines der schönsten Portale der Stadt ist am Palacio de Hernando Ovando zu bewundern: es zeigt den Hausherren mit seiner Frau.

Die Plaza Santa Maria ist ein guter Ausgangspunkt um nun in Ruhe durch die Altstadt zu streifen und über einige der schönsten Plätze der Stadt zu spazieren. Dazu gehören die Plaza San Jorge, die vom Jesuiten-Kloster und der dazugehörigen Kirche bestimmt wird. Der heilige Georg ist noch heute der Schutzpatron von Cáceres, da die christlichen Heere in der Nacht vor seinem Namenstag die Mauren aus der Stadt vertreiben konnten. Darüber hinaus die Plaza de los Golfines, an der sich der Palacio de los Golfin-Roco und die Casa de los Moraga befinden.

Wesentlich bekannter und eines der meistfotografiertesten Gebäude von Cáceres ist der Palacio de los Golfines de Abajo. Schon die Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien und Ferdinand V. von Aragonien machten hier Station. Ebenfalls besuchen sollte man die Plaza San Mateo, auf der die Kirche gleichen Namens angelegt wurde. Die Bauzeit erstreckte sich über drei Jahrhunderte und so ist sie ein Mischwerk aus Renaissance-, Rokoko- und Platereskenstil, die jedoch auf bemerkenswerte Weise miteinander harmonisieren.

Neben der Kirche steht die Casa de las Cigúenas, das Storchenhaus. Seinen Namen erhielt es, weil es über Jahrhunderte hinweg ein beliebter Nistplatz war. Denn als eines der wenigen Adelshäuser wurde sein Turm nicht eingerissen, da sein Besitzer Diego de Cáceres Isabella die Katholische im Kampf um die Krone Kastiliens unterstützt hatte.

An der gleichen Plaza befinden sich außerdem das San-Pablo Kloster und das Stammhaus der Veletas, ein Palast aus dem 15. Jahrhundert, auch das Zisternenhaus genannt. Einst befand sich an dieser Stelle nämlich das Stadtschloss der maurischen Almohaden Dynastie, von dem noch eine Zisterne zu sehen ist, die zu den besterhaltensten der Welt gehört. Heute beherbergt der Platz das Provinzmuseum.

Geht man von hier aus in nördliche Richtung weiter, so gelangt man durch den Christusbogen, den Arco de Cristo, in den Teil von Cáceres, der noch aus der Römerzeit stammt. Der Christusbogen bildet die einzige Zugangsmöglichkeit zu diesem von Mauern umschlossenen Gebiet.

Daran angrenzend liegt das mittelalterliche Judenviertel der Stadt. Heutzutage trägt es den Namen San Antonio und ist um eine gleichnamige Kirche angelegt – eine frühere Synagoge. Mit seinen verwinkelten Gassen und blumengeschmückten Balkonen lädt es dazu ein, bei einem ausgedehnten Streifzug den Rundgang durch Cáceres ausklingen zu lassen.


Fotos: Tourspain
Quelle: pairola-media

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