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  Tourismus ohne Massen auf Menorca

Menorca, die zweitgrößte Balearen Insel, bietet trotz ihrer Nähe zu Mallorca und des gleichklingenden Namens ein Urlaubserlebnis der völlig anderen Art.

Der Massentourismus hat hier keinen Einzug gehalten und die Besucher finden Ruhe und Erholung vor einer außergewöhnlichen Naturkulisse. Am 7.Oktober 1993 wurde die Insel zum Biosphären-Reservat erklärt und 43Prozent der Fläche Menorcas steht unter dessen Schutz. Die Küste ist zum größten Teil in ihrem unbebauten Zustand belassen worden und es finden sich saubere Buchten und Strände mit kristallklarem Wasser. Das milde Klima sorgt für eine facettenreiche Flora und gerade im Frühling erscheint die menorquinische Landschaft wie in ein Farbenmeer aus zahllosen Blüten getaucht.

Dichte Wälder wechseln sich mit kleinen Sumpfgebieten ab und bilden den Lebensraum für seltene Vögel: mit etwas Glück lassen sich hier sogar Flamingos beobachten. Die Insel ist in zwei große Landschaftsabschnitte gegliedert: im Süden, wo auch die längeren Sandstrände liegen, finden sich von Schluchten zerschnittenen weite Ebenen, im Norden stößt man dagegen auf felsige Hügel. Die rauen Küstengebiete in diesem Teil der Insel haben ihren eigenen wild-romantischen Charakter.

Die beiden wichtigsten Städte der Insel liegen jeweils am westlichsten und östlichsten Punkt Menorcas, gerade so als wollten sie zwischen sich den größt möglichen Abstand halten. Tatsächlich haben sowohl die Hauptstadt Mahón, als auch Ciutadella ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild.

Mahón wurde von den Karthagern gegründet und 1722 unter britischer Herrschaft zur Inselhauptstadt. So ist denn auch der Einfluss der Engländer noch überall in der Stadt präsent. Zwar finden sich in den verwinkelten Gassen der Altstadt noch viele interessante alte Kirchen, doch maßgeblich ist die Architektur durch den britischen Stil geprägt. So ist zum Beispiel aus dem Mittelalter auch lediglich ein einziges Stadttor erhalten geblieben.

Das Zentrum der Stadt ist die Placa de Esplanada, von der aus man durch die Fußgängerzone zum Fisch- und Gemüsemarkt gelangt, der unter dem alten Kreuzgang eines ehemaligen Klosters liegt. Von dort bietet sich eine herrliche Aussicht auf den Hafen von Mahón. Dabei handelt es sich um den größten Naturhafen im Mittelmeer, der mittlerweile ein beliebtes Ziel für Yachten und Kreuzfahrer geworden ist. Um die Hafenpromenade hat sich eine Vielzahl von Restaurants angesiedelt in den hervorragende balearische Spezialitäten zubereitet werden. Vor allem der Fisch, der hier fangfrisch auf den Tisch kommt, ist sehr empfehlenswert und die Grundlage vieler typischer Gerichte.

Ciutadella war vor Mahón Inselhauptstadt, wodurch sich auch die Rivalität der Städte erklärt. Hier herrscht eine durch und durch spanische Atmosphäre. Die Stadt ist Bischofssitz und wurde auf grund der vielen herrlichen Baudenkmäler, der alten Paläste und prächtigen Kirchen zum historischen Monument erklärt. Der maurische Einfluss aus der Besetzung durch die Araber ist auch heute noch sichtbar. Zu einem der wenigen erhaltenen Beispiele der katalanischen Gotik zählt die Kathedrale von Ciutadella, die auf den Grundmauern der ehemaligen arabischen Moschee errichtet worden ist.

Der Stadtkern, dessen Zentrum die Plaza des Borne ist, bietet immer noch eine mittelalterliche Atmosphäre. Die engen, kopfsteingepflasterten Gassen führen zum Hafen, wo sich auch die meisten Restaurants und Bars befinden. Der malerische Hafen liegt an einer tiefen Bucht und lädt mit seiner lebhaften, mediterranen Atmosphäre zu jeder Tages (und besonders Nacht-) zeit zu einem Besuch ein. Vor allem in der Hauptsaison herrscht auf dem Wasser ein reges Treiben von Segelyachten und Motorbooten, die hier vor Anker gehen.

Die Strände der Insel stehen ebenfalls häufig unter Naturschutz, so das man riesige Hotelkomplexe und Menschenmassen an Menorcas Küste nicht finden wird. Der schönste Strand im Norden ist Son Saura, weiter westlich lässt es sich an den Stränden von Platja de Ferragut, Binimel-lá und Cala Pregonda herrlich baden. Zu den schönsten Buchten des gesamten Mittelmeerraums zählt man die Cala Galdana und im Süden der Insel lädt Son Bou , als längster Sandstrand der Insel zu ungetrübten Badespass ein.

Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Landschaft von La Vall: an eine harmonische, heideähnlich Landschaft schließen sich helle Sanddünen an, über die man den Strand erreicht. Allerdings ist das unter Naturschutz stehende Gebiet nur gegen die Ausrichtung einer Eintrittsgebühr zu betreten.

Auch innerhalb der Insel lassen sich die verschiedenen Landschaftstypen erkunden, zudem gibt es idyllische Dörfer in denen man durch die kleinen Gassen streifen kann. Alaior – hier gibt es ein altes Augustinerkloster und die Pfarrkirche zu besichtigen -, Ferreries und Es Mercadal verfügen über schöne Ortskerne.

Zusätzlich kann man von Es Mercadal auf den Monte Toro, den höchsten Berg der Insel steigen. Auch auf dem Gipfel befindet sich ein Kloster mit einer sehenswerten Renaissance Kirche aus dem 1595. Von hier oben bietet sich einem ein imposanter Blick über die Landschaft der Insel und ihre beschauliche mediterrane Ruhe. Die schönsten Sonnenuntergänge Menorcas lassen sich ebenfalls von dort aus genießen.


Fotos: Tourspain
Quelle: pairola-media

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