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  Salamanca - die Stadt der Weisheit

„Die Stadt der Weisheit“, so wird Salamanca auch bezeichnet. Und tatsächlich ist der Geist der erwürdigen Universität, eine der ersten in Europa, auch heute noch überall spürbar. Salamancas Glanz ist zu sehen in den vielen historischen Bauwerken. Geist und Kultur, welche die Stadt so entscheidend prägten setzten sich im Studentenleben fort. Von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, war Salamanca berechtigterweise 2002 neben Brüssel die Kulturstadt Europas.

Zentraler Punkt, sozusagen das Herz der Stadt ist die Plaza Mayor. An diesem lebhaften Platz sollte man seine Besichtigung der Stadt beginnen, denn er wird als der großartigste in ganz Spanien angesehen. Zwischen 1729 und 1755 wurde er nach einem Entwurf von Churriguera angelegt.

An der Ostseite des Platzes sieht man den königlichen Pavillon, das Rathaus und auch die für Salamanca typischen Arkaden und die Ausführung der Torbögen sollte man nicht außer Acht lassen. Am eindrucksvollsten präsentiert sich die Plaza Mayor zu Sonnenuntergang: der aus der Umgebung stammende Sandstein, dessen Farbe an Gold erinnert, leuchtet zu dieser Zeit in atemberaubend schönen Schattierungen.Obwohl die vielen Cafes und Restaurant der Plaza zum Verweilen einladen, sollte man seinen Rundgang zunächst fortsetzten und sich zur Universität begeben.

Die Universität wurde 1218 von Alfons IX. gegründet, etwa zur gleichen Zeit wie die Universität von Paris. Ihr Neubau war ein Auftrag der Katholischen Könige und ist ein meisterhaftes Beispiel für den plateresken Baustil. In ihrer Fassade finden sich ein Relief das die Könige Fernando und Isabella darstellt. Ebenfalls zu sehen ist das Wappen Karl V. und die in griechisch abgefasste Inschrift: „Die Könige der Universität, die Universität den Königen“.

Im Inneren befinden sich die Hörsäle, in denen bereits viel berühmte Gelehrt ihre Vorlesungen hielten. Des weitern sollte man sich die platereske Treppeansehen, die mit Stierkampfszenen geschmückt ist. Aussen befindet sich das Rektorat, der Patio de Escuelas, sowie die Bibliothek, deren Sammlung circa 165 000 Bände umfasst.

In den Gebäuden der Universität ist auch das Museo de Salamanca untergebracht.Durch die Universität siedelten sich auch die Klöster vieler Orden in der Stadt an, wodurch Salamanca den Beinaman „alto soto de torres“ – hoher Wald von Türmen – erhielt. Gemeint sind die unzähligen Kirchetürme, die sich aus dem Stadtbild erheben. Sehenswert sind St, Martin, St. Markus, St. Thomas, St. Jakob, St. Christophorus und St. Johannes.

Doch neben den vielen Kirchen kann sich Salamanca noch einer weiteren Besonderheit rühmen: es besitzt zwei Kathedralen. Die Neue wurde 1733 vollendet und ihr Ursprung geht auf den Architekten Gil de Hontanón . Sie ist im spätgotische Stil errichtet und zwar ohne die alte Kathedrale abzureißen, so das sie sich nun Seite an Seite befinden und mit einander verbunden sind. An einer Außenseite liegt ein Hof, der den Durchgang darstellt und die schöne Apsis der Kirche.

Im Inneren der Neuen Kathedrale bestechen die goldenen Kapelle, prächtige Bildhauerarbeiten von Benlliure oder de Juni, sowie eine Christusfigur, die der Kriegsheld Cid mit sich geführt haben soll, und die deswegen „Christus der Schlachtfelder“ genannt wird.

Spezielles Merkmal der Alten ist der Torre de Gallo, ein prächtiger Vierungsturm, der von der Byzantinik beeinflusst ist. Auch das Innere des Turm darf man nicht verpassen. In ihm befinden sich Kunstschätze wie Gemälde, Grabmäler und Altarbilder. Einen besonders guten Blick auf das Bauwerk hat man vom Platz Anaya aus, an dem sich auch der ehemalige Bischofspalast befindet. Ein Besuch im Dommuseum ist ebenfalls zu empfehlen: hier werden Gemälde von Gallego und des Flandes aufbewahrt.

Wem der Sinn eher nach zeitgemäßer Kunst steht der findet am gleichen Platzt das Museo de Art Nouveau y Art Deco, das in einem modernistischen Bau eingerichtet wurde, und dessen bedeutende Sammlung Möbel, Porzellan und eine herausragende Spielzeugausstellung umfasst.

Nicht zu versäumen ist eine Besichtigung der Klöster San Esteban und Convento de las Duenas. Das Erste ist bekannt wegen seiner unvergleichlichen Fassade, die wie ein riesiges Altarbild ausgearbeitet wurde und deren Krönung ein prächtiger Triumphbogen ist. Man geht davon aus das Kolumbus dort übernachtete und seine Expedition plante, die zur Endeckung Amerikas führte. Des weitern sollte man das Grad des Herzogs von Alba, mit seinem barocken Altarbild und den wundervoll gestalteten Innenhof im Platero Stil besuchen.

Bei dem Zweiten ist vor allem die Kombination der Gotik mit dem Mudejar- und Platero-Stils bewundernswert, die hier einen große Harmonie erreicht. Auch hier lohnt besonders der Besuch des Innenhofs, der von doppelstöckigen Arkaden gesäumt wird.

Doch auch die Spuren der weltlichen Macht sind in Salamanca erhalten geblieben. Besonders zur Blütezeit der Stadt, im Spätmittelalter und 15. Jahrhundert hatte der in Salamanca ansässige Adel eine entscheidende Machtstellung in Spanien. So sind aus dem Zeitalter der Gotik herrliche zivile Bauten zu finden, die den Prunk der vergangenen Epochen wiederspiegeln.

Sie alle namentlich aufzuzählen wäre viel zu umfangreich. Die wichtigsten sind jedoch: Casa de Dona María la Brava, Casa de las Conchas, mit seinem namengebenden Muschelrelief an der Vorderfront oder Palacio de Tavera Maldonado, mit einem schönen Renaissance-Hof.

Aus dem 16. Jahrhundert stammen der bekannte Palacio de Monterrey, den die mächtigen Herzöge von Alba bewohnten, der Palast von Orella, die Residenz des Marquises von Albaida, der Palast des Rodríguez de Figueroa, in dem heute das Casino untergebracht ist und der Palast von La Salina.

Sie und noch viele weitere sind hervorragende Beispiel der profanen Architektur und verfügen über ihre eigenen Besonderheiten.

Für einen Besuch in Salamanca sollte man also genügend Zeit einplanen, denn die Stadt ist nicht nur ein wahres Museum an Gebäuden und Kunstwerken, sondern auch ihre lebhafte Kultur und das Studentenleben, das zahlreiche Cafes und Bars brachte, sorgen für Abwechslung und einen gelungenen Aufenthalt.


Fotos: Tourspain
Quelle: pairola-media

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