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Die andalusische Hauptstadt Sevilla ist die Wiege des Flamenco. Seine rätselhaften Ursprünge sind in der Mischung der Kulturen von Zigeunern, Juden und Moslems zu finden. Die "Katholischen Könige" Ferdinand und Isabella verfolgten alle drei Bevölkerungsgruppen, nachdem sie Granada erobert hatten. Die schmerzvolle Ausdruckskraft, mit der die Zigeuner ihre volkstümlichen Romanzen prägten, ließen einen Stil entstehen, der die Kulturen von verschiedenen Epochen aufnimmt und sie auf eigene und besondere Weise neu interpretiert. Der Flamenco ist die gefühlvolle Seele von Sevilla, die sich in den Gesängen, im Gitarrenspiel und Tanz manifestiert. In dem von Turismo de Sevilla herausgegebenen Führer "Guía Flamenco" werden auf Spanisch und Englisch institutionelle und volkstümliche Kultureinrichtungen der Stadt und in der Provinz vorgestellt, die in enger Verbindung mit der Kunst des Flamenco stehen:
Seit 1979 treten alle zwei Jahre auf den renommiertesten Bühnen der Stadt wie im Theater Lope de Vega, in der Maestranza, in den Reales Alcázares oder im Auditorium die berühmtesten Flamenco-Sänger-, Gitarristen und - Tänzer auf.
Die "Ferial Mundial del Flamenco" zielt auf die Förderung des Flamenco als Wirtschaftsmotor in der gegenwärtigen Geschichte Andalusiens. Die Messe ist ein Referenzpunkt für Gitarrenbauer - und Fabrikanten, Schallplattenfirmen, Modefirmen, Licht- und Tonagenturen, Manager und Talentsucher.
Auf dem Internationalen Salon für Flamenco-Mode SINOF werden die neuesten Flamenco-Modelle und Accessoires gezeigt, die die schönen Andalusierinnen dann im Frühjahr auf der Feria de Abril tragen werden.
Mitten in Sevilla, nur fünf Minuten von der Kathedrale entfernt, befindet sich das einzige Museum der Welt, das ausschließlich dem Flamenco-Tanz gewidmet ist. Die Besucher werden nicht nur über die künstlerischen Ausdrucksformen aufgeklärt, sondern können auch am eigenen Leib erfahren und erspüren, welche starken Gefühle und Emotionen der Flamencotanz auslösen kann. Die künstlerische Leitung des Museums liegt in den Händen der Flamenco-Tänzerin Cristina Hoyos, die durch die Gades-Saura-Filmtriologie zu internationaler Berühmtheit gelangte. Das Museum ist in vier Abteilungen gegliedert. Eine eigene Tanzschule mit Studio ist dem Unterricht und Demonstrationszwecken vorbehalten. In der Informationszone werden fachfremde Besucher didaktisch über die Welt des Flamenco aufgeklärt. Flamenco-Artikel kann man im Museumsshop erwerben. Der Patio wird als Ausstellungs- und Aufführungsort genutzt.
Als Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts die Musik-Cafés in Mode kamen, verließ auch der Flamenco den privaten Raum und verwandelte sich zu einem öffentlich goutierten Schauspiel. Die Nachfolger dieser Cafés sind heutzutage unter dem Namen "tablaos" bekannt. Diese Einrichtungen waren und sind ein wichtiger Bestandteil der Flamenco-Kunst und der Talentschmiede. Das ganze Jahr über sind in Sevilla in den traditionellen Tablaos eine breite Palette von Flamencovorführungen zu sehen, die auch dem breiten Publikum zugänglich sind. Dazu gehören das Tablao "El Arenal" in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, der "Patio Sevillano", "Los Gallos" und "El Palacio Andaluz".
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