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  Teruel - Stadt der Liebenden

Teruel, eine Stadt mit 138 000 Einwohnern, gilt als eines der herausragenden Beispiele für die Erhaltung des Mudéjarstils. Als "Mudéjares" bezeichnete man die nach der Reconquista unter christlicher Herrschaft lebenden Mauren. Ihre eigenen maurischen Stilrichtungen entwickelten sie in Anpassung an ihre christlichen Auftraggeber zu dem nach ihnen benannten Stil insbesondere in der Architektur und im Kunsthandwerk weiter. Die maurischen Grundelemente sind im Mudéjarstil vermischt mit Elementen der Gotik und Renaissance.

Das Stadtbild von Teruel ist noch heute geprägt von den zahlreichen Türmen mit herrlichen Keramikarbeiten und den typischen Schmuckornamenten dieses Stils. Ausgehend von der gemütlichen Plaza del Torigo, so benannt nach dem kleinen Stier, der den Brunnen im Zentrum des Platzes ziert, kann man die Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt in wenigen Stunden zu Fuß erreichen und besichtigen. Die beiden berühmtesten Mudéjartürme, die von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt wurden, sind die fast identischen Türme El Salvador und San Martín. Der Turm El Salvador mit seiner gleichnamigen kleinen Kirche liegt in einer schmalen Straße. Er erhebt sich über einem spitz zulaufenden Torbogen und ist wie die anderen charakteristischen Türme Teruels von quadratischem Grundriß und charakterisiert durch seine herrlichen grün-weißen Kachelverzierungen. In seinem Inneren beherbergt er auf drei Stockwerken verschiedene Säle und der Besucher kann über 122 Treppenstufen bis zu den Glocken hinaufsteigen, wo er mit einem Blick über die Stadt mit ihren roten Dächern belohnt wird.

Auch die sehenswerte Kathedrale der Stadt besitzt einen Glockenturm im Mudéjarstil genauso wie die Kirche San Pedro.

Für viele Spanier ist Teruel aber auch die "Stadt der Liebenden". Kaum jemand kennt sie nicht, die traurige Liebesgeschichte von Isabel de Segura und Diego de Marcillo, zwei jungen Leuten aus dem 13. Jahrhundert, die der Legende nach erst im Tode zusammenfanden und deren Mausoleum man über schmale Treppen von der Plaza del Torigo aus erreicht. Die Geschichte der beiden jungen Menschen, deren wunderschönes marmornes Grabmal des Bildhauers Juan de Avalo zum Pilgerort für viele Hochzeitsreisende wurde, hat als Vorlage literarischer und bildhauerischer Werke gedient.

Genau wie die Stadt selbst ist die Region um Teruel voll von Legenden und Geschichten, die sich um die tradtionsreichen Orte ranken.

Wer nicht genug vom Mudéjarstil in Teruel selbst gesehen hat, der sollte sich entlang der Route des nordwestlich gelegenen Jalón-Flusses in die Städte Daroca und Calatayud begeben. Hier finden sich wahre Schätze an Mudéjar-Türmen und -Kirchen.

Nicht versäumen sollte man einen Abstecher in die Sierra de Albarracín und das gleichnamige Dorf, das gekrönt wird von der noch immer mächtig erscheinenden Ruine der einstigen arabischen Festung, deren Mauern sich den Hang entlangziehen. Schon bei der Anfahrt ist das historische Zentrum von Albarracín sichtbar: Die Kathedrale mit ihrem blau-weiß gekachelten Dach, die rötlich-braunen Häuser mit den Holzbalkonen. Schmale Treppenstufen führen hinauf in das alte Zentrum, das mit seinen engen, verwinkelten Gässchen und Treppen wohl als eines der schönsten Dörfer Spaniens vollständig unter Denkmalschutz steht. Auf der kleinen Plaza Mayor mit ihrem roten Rathaus, Arkaden und Holzbalkonen sitzen die wenigen Besucher und Einwohner in einer der kleinen Tavernen oder auf den Steinbänken davor und halten ein Schwätzchen.


Fotos: Tourspain
Quelle: FVA Spanien / pairola-media

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