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Die Marquesas-Inseln, das „Menschenland“, sind eine gebirgige Inselgruppe in Äquatornähe, in deren Bergen Wildpferde, Ziegen und Schweine leben. Für manchen ist auf diesen Inseln der Traum vom Paradies wahr geworden, und Paul Gauguin und Jacques Brel haben dort ihr Herz gelassen. Etwa zehn zerklüftete Inseln gehören zu diesem Archipel, der 1500 Kilometer von Tahiti entfernt ist. Ihre Küsten besitzen kein Barriereriff wie etwa die Gesellschaftsinseln, sondern ihr Charme liegt vielmehr in den erodierten Buchten und den von der Brandung umspülten Felswänden. Die sechs Hauptinseln unterteilen sich in zwei Gruppen: In die nördliche Inselgruppe mit der großen Insel Nuku Hiva, den zuckerhutförmigen Gebirgen von Ua Pou sowie der Pferdeinsel Ua Huka, und in die südliche Inselgruppe mit Hiva Oa, der Insel mit den monumentalen Steindenkmälern, und die vom spanischen Entdecker Mendana erschlossenen Inseln Tahuata und Fatu Hiva. Jede Insel ist stolz auf ihre Eigenheiten und der aufkommende kulturelle Elan, der die Marquesas-Inseln umgibt, erhebt den Anspruch, sich von Tahiti zu differenzieren. Hauptverkehrsmittel ist der Hubschrauber. Die schlecht zu befahrenen Pisten auf den Inseln können nur mit einem Geländewagen genutzt werden, und vom Verkehr über die Straße wird bei Regen abgeraten. Pferde sind die beste Möglichkeit, um das Landesinnere kennen zu lernen.
Taiohae ist der Verwaltungssitz, überragt vom Mount Muake (864 Meter hoch) und geschützt durch eine Reede. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich im Osten des Dorfes: das „Paepae“ Piki Vehine oder Temehea, verziert mit mehreren großen Tiki-Figuren und die Kathedrale Notre-Dame der Marquesas, gebaut aus Steinen unterschiedlicher Farbe und Struktur der sechs Marquesas-Inseln. Im anderen Ortsteil steht eine Holzskulptur, die dem Schriftsteller und Abenteurer Herman Melville gewidmet wurde. Bergtouren und Ausflüge mit dem Geländewagen lohnen sich schon wegen des Panoramablicks von den Gipfeln. Die wohl außergewöhnlichste Exkursion führt in das Hakaui-Tal, das nur per Boot und weiter zu Fuß zu erreichen ist. Es wird nach innen immer schmaler und bildet einen Canyon, der zu einem 350 Meter hohen Wasserfall führt. An diesem Ort finden sich zahlreiche Relikte der Vergangenheit, „Paepae“ und Tiki, zu denen eine gepflasterte Allee führt. Ein geschützter Sandstrand ist an der Bucht von Hakatea zu finden. Weitere Touren führen zum Dorf Taipivai an der Südostküste, wo der Geist des Schriftstellers Herman Melvilles noch in den Überresten des von ihm bewohnten „Paepae“ umgehen soll. Nahe Hatiheu enthält die restaurierte Fundstätte von Hikikua riesige Steinplatten, einen großen „Tohua“, einen wichtigen Veranstaltungsort der Vergangenheit, sowie mehrere Tiki-Figuren in Menschengestalt. Die felsigen Küsten von Nuku Hiva mit ihren Höhlen und Grotten haben für Taucher viel zu bieten. Da kein Korallenriff vorhanden ist, ist die Tiefseefauna besonders ausgeprägt. Eine Begegnung mit einem Melonenkopf (Delphinart), einem Hammer-, Silberspitzen- oder Krokodilhai, einem Manta- oder Leopard-Stechrochen ist daher nicht ungewöhnlich. In der Grotte von Ekamako östlich von Taiohae leben riesige Langusten und große Stechrochen. Ua Po Ua Huka Der Ort Manihina ist für seinen feinen Sandstrand und mittlerweile für archäologische Ausgrabungen bekannt. Entdeckt wurden „Paepae“, „Tohua“, „Mea`e“ und alte Gräber. Im Westen von Vaipee birgt die Landzunge von Tekehu eine nur mit dem Schiff zugängliche Grotte, die mysteriöse „Fußspurengrotte“, in der Fußspuren im Sand erhalten geblieben sind. Hiva Oa Hiva Oa, die größte der südlichen Marquesas-Inseln und der „Haupt- oder Dachbalken des Großen Hauses“, ist wie ein Seepferdchen geformt. Im kleinen Ort Atuona, der in der „Bucht der Verräter“ liegt, verbrachten Paul Gauguin und der Chanson-Sänger Jacques Brel die letzte Zeit ihres Lebens. Ihre Gräber, zu Pilgerstätten avanciert, befinden sich auf dem Friedhof am Kalvarienberg mit Blick auf die Bucht. Im Gauguin-Museum des Dorfes sind Kopien seiner Gemälde und Gegenstände ausgestellt, die an den Aufenthalt des Malers zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnern. In der Nähe von Atuona wurde zur Erinnerung an Jacques Brel eine Statue aufgestellt. Sein Flugzeug mit dem Spitznamen „Jojo“ ist am Flughafen zu besichtigen. Der Flughafen der Insel befindet sich auf dem Hochplateau von Tepuna, das mit Nadelhölzern, Baumfarnen, Bambus, Pandang, Mangobäumen und Bananenstauden bewachsen ist. In den Bergen befindet sich eine der wichtigsten archäologischen Entdeckungen der Marquesas-Inseln: Ipona, bewacht vom Tiki Takai`i, dem Schutzgott des Tals. Seine 2,43 Meter hohe Figur thront inmitten des Mea`e, dessen Etagen sich an den Hang schmiegen. Neben dem großen Tiki stehen zwei kleinere Figuren: Tauatepepe und Pepetamuimui. Mit seiner Vielzahl von verstreuten Tiki-Köpfen bietet dieser Ort dem Besucher ein interessantes Bild. Tahuata
Auch kulinarische Köstlichkeiten sind hier beheimatet, darunter die getrockneten Bananen und der „Popoi“ des „Uru“, der Frucht des Brotfruchtbaums. Fotos: Tahiti Tourisme
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