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  Topkapi - der Wohnsitz der Sultane

Erbaut kurz nach der Eroberung Istanbuls durch Sultan Mehmet, war der Palast bis zur Ausrufung der Republik fast 500 Jahre lang der Wohnsitz der Sultane.

Hoch über dem Meer erhebt sich die durch dicke Mauern geschützte Stadt in der Stadt. Es ist die Nachbildung eines türkischen Heerlagers – aus Stein. Gärten, Springbrunnen und Gebäude bilden eine geschlossene Einheit.

Hier lebten die Sultane zurückgezogen und beschützt von einem Heer von Wächtern. Ganz ungefährlich war der „Beruf“ Sultan nicht. Ständig mussten sie auf der Hut vor Meuchelmördern, oft die eigenen Söhne, sein. Die Furcht vor einem unfreiwilligen Ableben war so groß, dass der Sultan, wenn nackt und waffenlos, hinter einem Gitter badete. 

Die vielen Gemächer sind gänzlich mit farbigen Kacheln gefliest. Naturgetreue Abbildungen wechseln ab mit Ornamenten und Kalligraphien. Die Iznik-Keramik gelangte zu hoher Blüte. Die charakteristische Farbe, ein Rotbraun, erhielt die Keramik von dem Ton, der in der Osttürkei gefördert wurde.

Besonderes Interesse fand schon immer der Harem. Niemand wusste, was dort geschah. Somit war das Frauengemach eine nie versiegende Quelle von Gerüchten. Orgien, Giftmorde und Affären mit nicht so richtig kastrierten Eunuchen sollen an der Tagesordnung gewesen sein. Gerade die hermetische Abgeschlossenheit beflügelte die Phantasie. Kein Fremder kam hinein, und wenn doch, nicht lebendig wieder heraus. In den Gemächern lebten die Haupt- und Nebenfrauen des Sultans. Nur er und seine Söhne durften den Harem betreten. Im Saal des Sultans trafen sich der Herrscher, die Mutter des Thronfolgers und die Mutter des Sultans. Mit Musik und Tanz buhlten die Haremsdamen um die Aufmerksamkeit des Herrschers. Wenn die vielen Landestöchter nicht gerade in Tanz und Kunst unterrichtet wurden, beherrschte Langeweile ihren Tag. Kein Wunder also, dass viele Intrigen angezettelt wurden. Aber die Mutter des Sultans, die auch im Harem lebte, hatte immer ein wachsames Auge auf das Geschehen in ihrer Umgebung.


Heute ist der Topkapi-Palast ein riesiges Museum. Zu sehen sind die sagenhaften Schätze, die im Laufe der Jahrhunderte angehäuft wurden. Neben Schmuck, Waffen und chinesischem Porzellan werden auch heilige Reliquien, wie z. B. die Barthaare des Propheten Mohammed, im Museum aufbewahrt.


Foto: Mike Dojel
Quelle: pairola-media (Mike Dojel)

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